Verliebt wie am ersten Tag

Lebenslange Garantie für eine glückliche Ehe – Ein theologisches Lebenszeugnis

Jeden Mittwochabend im August eine Leseprobe aus den neuen Büchern von Karl-Heinz Fleckenstein

Jerusalem, kath.net/mc, 8. August 2012

“Verliebt wie am ersten Tag – Lebenslange Garantie für eine glückliche Ehe” – diesen verheissungsvollen Titel trägt das Buch, das der Autor Karl-Heinz Fleckenstein seiner Frau Louisa zum “Perlen-Hochzeits-Jubiläum” (30 Jahre) widmet. Ausgehend von der Krise der Ehe in der heutigen Gesellschaft erklärt und bezeugt er, wie es geht, dass die sakramentale Ehe nicht nur hält, sondern auch zu wachsendem Glück führt. Dabei verbindet er theologische Einsichten eng mit persönlichen Geschichten und praktischen Erfahrungen.

Im Vorwort heisst es: “Diese Herausforderung unserer Zeit richtet sich in erster Linie an uns christliche Ehepartner. Wir müssen uns ehrlich hinterfragen lassen, ob unser Miteinander tatsächlich nur auf einem kirchlich-juridischen Kontrakt basiert und bloss eine Form des Zusammenlebens darstellt oder ob dieser Ehebund mehr beinhaltet. In dem vorliegenden Buch wird versucht, aus unserer dreissigjährigen Erfahrung ehelichen Zusammenlebens und mit dem Blick auf das fünfte Kapitel des Epheserbriefes mit den Versen 21 – 32 eine Antwort zu geben.”

Der katholische Schriftsteller, der seine biblische Doktorarbeit einst über diese “Eheverse” des Epheserbriefes verfasst hat, stellt immer wieder diese Realität in den Mittelpunkt: Mann und Frau in ihrer ehelichen Liebe sind Abbild des Liebesbundes zwischen Christus und der Kirche, und je deutlicher sich die Liebe in diesem Abbild zeigt, desto besser wird die Welt daran auch die Liebe zwischen Christus und der Kirche erkennen. Und: Je liebevoller die kirchlichen Ehen sind, desto eher wird die Kirche selbst zu dem, was sie für Christus ist und sein soll.

Einige der Kapitelüberschriften lassen die Themen des Buches erkennen: Das Abenteuer einer nie endenden Lovestory, Warum Ja-Wort vor dem Traualtar?, Lebenslang – auch über den Tod hinaus, Vom Ich-Menschen zum Wir-Menschen, Gemeinsamens Gebet – Autobahn zu Gott, Spiel mit verteilten Rollen, Evangelisation der Sexualität, Statt Schmollwinkel – Freiheit zur Versöhnung, Egoismus zu zweit oder Ja zum Leben?, Offenes Fenster für die Welt.

Karl-Heinz Fleckenstein, geboren in Krombach bei Aschaffenburg, ist Schriftsteller, Theologe, Archäologe und Reiseleiter durch das Heilige Land. Er lebt mit seiner Frau Louisa Fleckenstein, geb. Hazboun, in Jerusalem. Sie haben drei Kinder.

Leseprobe aus dem Kapitel “Gemeinsames Gebet – Autobahn zu Gott”

Das gemeinsame Gebet ist wie die Verlängerung unserer Ehe. Im Gebet teile ich dem Partner meine Seele mit. Wir werden zu einer einzigen Realität. Unser Leben erreicht dadurch nicht nur eine neue Tiefe, es wird auch zu einem Ausstrahlungsherd der Freude und bringt Früchte in der Begegnung mit anderen.

Im Gebet versetzen wir uns in die Gegenwart Gottes, wir beten ihn an, wir loben und preisen ihn. Unsere Liebe wird zu einem Zeichen der Dankbarkeit für seine Liebe, da er uns als erster geliebt hat. Durch unser Gebet sagen wir ihm, dass wir mit ihm unseren Lebensweg gehen wollen, dass wir ohne ihn zu der Liebe, wie er sie von uns erwartet, gar nicht fähig sind.

Für uns Eltern ist es ein besonderes Vorrecht, dass wir gemeinsam für unsere Kinder beten dürfen: im Danken für ihr Dasein, in der Fürbitte für ihre richtige Berufswahl, für die Wahl ihres Lebenspartners, um Schutz und um Bewahrung vor dem Bösen, sobald sie das sichere Nest ihres Elternhauses verlassen haben… Dabei dürfen wir das feste Vertrauen haben, dass Gott unsere Gebete hört und dass wir empfangen werden, worum wir ihn bitten (Mk 11,23.24).

Unser Gebet kann auch in eine Bitte für andere Menschen, die uns nahe stehen, einmünden. Ein Gebet für andere ist wie ein Blankoscheck. Wir schicken ihnen unsere Liebe, unsere Energie. Wir können für sie bitten um Kraft in einer schweren Situation, wenn sie selbst nicht mehr weiter wissen. Was sie mit diesem Blankoscheck anfangen, ist ihre Sache. Sie können diese Gebets-Energie benutzen, um Klarheit zu finden, neue Entscheidungen zu treffen oder auch nicht.

Dieses einmütige Herz im Gebet berührt die tiefste Schicht unseres menschlichen Seins. Im Danksagen erkennen wir all die Gaben an, die wir von Gott erhalten haben. “Was hast du, das du nicht empfangen hättest?” sagt die Schrift (1 Kor 4,7). Es ist das Geschenk der gegenseitigen Liebe, des göttlichen Lebens, das uns formt durch das ständige Wirken des Herrn.

Im Dialog mit unserem Herrn dürfen wir um all das Gute bitten, das uns fehlt; um jene Liebe, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist, damit wir in dieser Liebe wachsen, sowohl in ihrer menschlichen als auch in ihrer göttlichen Dimension.

Deshalb dehnt sich unser Gebet auf die ganze Menschheit aus. Die Armseligkeit der Welt wird durch uns gegenwärtig vor der Barmherzigkeit des Vaters. Unser Gebet ist beladen mit der Last, die die Menschheit zu erdrücken droht, ohne dass wir einen Unterschied machen wollen zwischen den Schmerzen und jenen, die diese verursachen, zwischen den Unterdrückten und den Unterdrückern. Weil wir wissen, dass der himmlische Vater seine Sonne über Gute und Böse aufgehen lässt.

Karl-Heinz Fleckenstein Verliebt wie am ersten Tag Lebenslange Garantie für eine glückliche Ehe Vindobonaverlag 2012 148 Seiten 16,40 Euro

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