Änderungen in der vatikanischen Medienlandschaft
Bewerbung des Vatikans um die Domain catholic
Vatikanstadt, 14. Juni 2012, zenit.org
Laut einer Mitteilung des Heiligen Stuhls vom 12. Juni 2012 wird der Vatikanische Informationsdienst V.I.S [1]. als eigene Einrichtung mit einem von den Verlautbarungen des Presseamtes des Heiligen Stuhls unabhängigen Nachrichtenangebot mit 31. Juli 2012 auslaufen.
Allerdings werden Verlautbarungen der Pressestelle angeboten werden. Ein Teil der Mitarbeiter des V.I.S. wird auf das im Vorjahr eingerichtete mehrsprachige Nachrichtenportal news.va übersiedeln. Andere werden für die mehrsprachigen Ausgaben der Verlautbarungen des Presseamtes tätig werden.
Der tägliche Nachrichtendienst des Vatikanischen Nachrichtenportals ist in den Sprachen Italienisch, Englisch, Spanisch und Französisch verfügbar. Während die Veröffentlichungen des V.I.S. bisher sowohl auf Italienisch als auch auf Englisch, Französisch und Spanisch abgerufen werden konnten, waren die Verlautbarungen des Presseamtes meist vorwiegend Italienisch, sofern die Originaltexte nicht in anderen Sprachen vorhanden waren.
Auf der Webseite des Presseamtes wird das über 85.000 Artikel in verschiedenen Sprachen umfassende Archiv des V.I.S., das dessen mehr als 20-jährige Tätigkeit dokumentiert, zur Verfügung gestellt werden.
Auch Radio Vatikan kündigte Änderungen an. Laut dem P. Federico Lombardi SJ, dem Generaldirektor des Senders, werden diese ein neues Kapitel in der Geschichte des Vatikans einläuten.
Radio Vatikan wird einen grossen Teil seiner Sendungen über Mittel- und Kurzwelle einstellen und nur noch in ärmere Regionen der Welt übertragen. Der Sender plant einen verstärkten Einsatz seiner Mittel für webgestützte Dienste, die Satellitenübertragung und weitere neue Kommunikationstechnologien.
Mit der gestrigen Bekanntgabe der Bewerber für die generischen Top-Level Domains (gTLD) durch die Internet-Adressverwaltung ICANN im Rahmen der bisher grössten Expansion des Domain Name Systems im Internet geht eine weitere Entwicklung einher.
Insgesamt 1.930 Anträge auf neue Top-Level Domains wurden während der Bewerbungsphase des neuen generischen Top-Level Domain Programms eingereicht.
Die Veröffentlichung der Bewerbungen zeigt eine neue Generation von Internetadressen, deren Endungen sich von .com und anderen unterscheiden.
Google (über 101) und Amazon (76) zeichneten sich durch die meisten Bewerbungen für Top-Level Domains) aus.
Der Vatikan brachte ebenfalls einen Antrag für die Reservierung der Endung .catholic und deren Entsprechungen in anderen Sprachen und Alphabeten.
Die Bewerbungsphase für die neuen gTLD begann im Januar. Pro eingereichtem Vorschlag ist eine Gebühr von $185.000 zu entrichten.
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[1] Vatican Information Service: englisch
[Übersetzung des englischen Originals von Sarah Fleissner]
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