Maria – die verklärte Schönheit, das Bild der neuen Menschheit
“Ich bin die Unbefleckte Empfängnis”
Mit dem Papst durch den Marienmonat Mai
Auf kath.net jeden Tag eine Betrachtung zur Gottesmutter aus dem Lehramt Benedikts XVI. zu Maria. Von Armin Schwibach
Rom, kath.net, 12. Mai 2012
In der weiteren Folge ihrer Katechese nennt die “Schöne Dame” Bernadette ihren Namen: “Ich bin die Unbefleckte Empfängnis”. Maria offenbart ihr so die ausserordentliche Gnade, die sie von Gott empfangen hat, nämlich dass sie ohne Sünde empfangen wurde, denn “auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut” (Lk 1,48).
Maria ist jene Frau unserer Erde, die sich Gott völlig überlassen und die von ihm das Vorrecht empfangen hat, seinem ewigen Sohn das menschliche Leben zu schenken. “Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast” (Lk 1,38). Sie ist die verklärte Schönheit, das Bild der neuen Menschheit. Indem sich Maria so in ihrer totalen Abhängigkeit von Gott zeigt, bringt sie in Wirklichkeit eine Haltung völliger Freiheit zum Ausdruck, die darin gründet, dass sie ihre wahre Würde ganz erkennt.
Dieses Gnadengeschenk betrifft auch uns, denn es zeigt uns unsere eigene Würde als Männer und Frauen, die zwar von der Sünde gezeichnet, aber auf Hoffnung hin gerettet sind, eine Hoffnung, die uns erlaubt, uns unserem täglichen Leben zu stellen. Dies ist der Weg, den Maria auch dem Menschen eröffnet. Sich ganz Gott überlassen bedeutet den Weg der wahren Freiheit finden. Denn wenn er sich zu Gott wendet, wird der Mensch er selbst. Er findet seine ursprüngliche Berufung als Person wieder, die nach dem Bild Gottes und ihm ähnlich geschaffen ist…
Die Botschaft Marias ist eine Botschaft der Hoffnung für alle Männer und Frauen unserer Zeit, aus welchem Land sie auch stammen mögen. Gern rufe ich Maria als Stern der Hoffnung an (Enzyklika Spe salvi, Nr. 50). Auf den Wegen unseres Lebens, die so oft dunkel sind, ist sie das Licht der Hoffnung, das uns erleuchtet und uns auf unserm Pfad die Richtung weist. Durch ihr “Ja”, durch das grossherzige Geschenk ihrer selbst hat sie Gott die Türen unserer Welt und unserer Geschichte geöffnet. Und sie lädt uns ein, wie sie in einer unerschütterlichen Hoffnung zu leben und nicht auf jene zu hören, die behaupten, wir seien Gefangene des Schicksals.
Sie begleitet uns mit ihrer mütterlichen Gegenwart inmitten der Geschehnisse im Leben der einzelnen, der Familien und der Nationen. Glücklich die Männer und Frauen, die ihr Vertrauen auf den setzen, der, als er sein Leben für unser Heil hingab, uns seine Mutter schenkte, damit sie unsere Mutter sei! (Predigt, 14. September 2008)
Spe-Salvi: Enzyklika über die christliche Hoffnung
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