Kardinal Cottier: Nicht hinters Konzil zurück

“Die Neuevangelisierung wird nicht in Rom passieren, sondern in den Bustümern”

Das sagte der Schweizer Kardinal Georges Cottier in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Imedia. Rom gebe zur Neuevangelisierung, der unter anderem eine Weltbischofssynode im Oktober dient, lediglich “den ersten Anstoss”. Dass der Vatikan auch mit Blick auf das bevorstehende Jahr des Glaubens vor allem auf den Weltkatechismus setzt, kommentiert Cottier so: “Der Katechismus dient dazu, die Evangelisierer auszubilden. Sie müssen doch im Besitz der Botschaft sein, die sie übermitteln sollen. Als solcher ist der Katechismus ein wunderbares Instrument.”

Der Schweizer Kardinal kommentierte auch das Tauziehen zwischen dem Vatikan und der schismatisch orientierten Piusbruderschaft. Der Papst und die Glaubenskongregation hätten „hinreichend klargemacht, dass man nicht hinter das Zweite Vatikanische Konzil zurückgehen kann“. Allerdings könne der Papst, zu dessen Aufgaben die Verteidigung der Kircheneinheit gehöre, Spaltungsdrohungen “nicht auf die leichte Schulter nehmen”: “Jeder andere Papst hätte, wenn auch vielleicht mit einem anderen Stil, dasselbe getan.” Der Dominikaner Cottier, der sechzehn Jahre lang päpstlicher Haustheologe war, feiert am Mittwoch seinen 90. Geburtstag.

Rom, Radio Vatikan, 24. April 2012

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