Montag der 21. Woche im Jahreskreis

Maria Königin

Evangelium nach Matthäus 23,13-22

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschliesst den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen.

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst.

Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden.
Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht?

Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden.
Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht?

Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt.
Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.
Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

Auszug aus der liturgischen Übersetzung der Bibel

Kommentar zum heutigen Evangelium
Dorotheos von Gaza (um 500 – ?), Mönch in Palästina
Lehrvorträge I, §8-9; SC 92

Gott ruft uns ständig zur Umkehr

Die Güte Gottes hat, wie ich schon oft gesagt habe, seine Geschöpfe nicht im Stich gelassen, sondern wendet sich ihnen immer noch zu und fordert sie wieder und wieder auf: “Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt, ich werde euch Ruhe verschaffen” (Mt 11,28). Das heisst doch: ihr seid so müde, so unglücklich; durch euren Ungehorsam habt ihr die Erfahrung des Bösen gemacht. Kommt, bekehrt euch endlich; Ihr wart tot durch euren Stolz, lebt jetzt durch die Demut…

Liebe Brüder, was stellt der Stolz nicht alles an, und was für eine Macht wohnt der Demut inne! Wozu waren denn all diese Umwege nötig? Wenn der Mensch von Anfang an demütig geblieben wäre und Gott gehorcht hätte…, wäre er nicht zu Fall gekommen. Selbst nach seinem Versagen gab Gott ihm Gelegenheit, Reue zu empfinden und Barmherzigkeit zu erlangen; aber der Mensch hielt den Kopf stolz erhoben. Gott kam tatsächlich, um ihn zu fragen: “Adam, wo bist du?” (Gen 3,9), was soviel heisst wie: “Aus welcher Herrlichkeit bist du herausgefallen?!”… Dann fragte er ihn: “Warum hast du gesündigt?” “Warum hast du nicht gehorcht?” Mit dieser Frage wollte er ihn dazu bringen zu sagen: “Vergib mir”. Aber der Mensch zeigt weder Demut noch Reue, im Gegenteil, er antwortet: “Die Frau, die du mir beigestellt hast, hat ihr Spiel mit mir getrieben (v. 12). Er sagt nicht: “meine Frau”, sondern: “die Frau, die du mir beigestellt hast”, als wollte er sagen: “die Last, die du mir aufgebürdet hast”. So ist es, Brüder! Wenn ein Mensch nicht bei sich die Schuld suchen will, schreckt er nicht davor zurück, selbst Gott die Schuld zu geben.

Dann wendet sich Gott an die Frau: “Warum hast auch du das Gebot nicht gehalten?”, als wollte er sagen: “Sag du doch wenigstens: ‚Vergib mir!”, damit deine Seele sich demütigt und Barmherzigkeit erlangt“. Die Frau aber antwortet ihrerseits: “Die Schlange hat mich verführt” (V. 13), als wollte sie sagen: “Wenn sie, die Schlange, gesündigt hat, wessen bin dann ich schuldig?” Was macht ihr beiden, ihr Unglückseligen?… Gesteht eure Sünde! Bekennt euch zu eurer Nacktheit! Es hat aber weder er noch sie geruht, sich als Sünder zu bekennen.  

Quelle

 

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