Nachrichtenaustausch zwischen Freunden und Verwandten
Kanada: die neuen sozialen Netzwerke verändern das Informationsverhalten
Rom, Freitag, 20. Mai 2011, zenit.org.
Eine aktuelle Studie zeigt auf, das fast 60 Prozent der Kanadier – mehr als 15 Millionen Einwohner – die Webseiten der Sozialen Netzwerke besuchen, wobei die meisten es damit begründen, hierdurch auf ein weiteres Spektrum an Informationen zugreifen zu können als durch traditionelle Medien.
Diese Ergebnisse, die von einer aktuellen Studie von Professor Alfred Hermida der UBC Graduate School für Journalismus bekannt gegeben wurden, helfen dabei, den grossen Einfluss aufzuzeigen, den Facebook, Twitter und andere soziale Plattformen auf das Erstellen und die Nutzung von Nachrichten in Kanada haben.
“Dank der neuen digitalen Plattformen und der neuen Dienste werden die Nachrichten für die Kanadier immer mehr zur sozialen und online ausgetauschten Erfahrung”, erklärte Hermida, dessen Studie die dritte in einer Reihe von Forschungen für das Kanadische Medien- Forschungs- Konsortium ist (CMRC), dessen Sitz sich bei der UBC befindet. “Diese Studie zeigt, dass die Kanadier die sozialen Netzwerke als personalisierten Nachrichtenfluss nutzen, mit Informationen, die von der Familie, Freunden und Bekannten ausgewählt und gefiltert werden”.
Obwohl die Kanadier die Presse und die traditionellen Medien noch für eine wichtige Nachrichtenquelle halten, so zeigt die Studie doch, dass 36 Prozent der Erwachsenen die Sozialen Netzwerke für eine ebenso wichtige Quelle halten und deren Anteil bei den Kanadiern unter 34 Jahren 61 Prozent ausmacht.
Eine Studie auf der Grundlage von Daten einer Umfrage bei fast 1.700 erwachsenen Kanadiern, welche von der “Angus Reid Public Opinion” durchgeführt wurde, bewies ebenfalls, dass 71 Prozent der Kanadier, welche die Seiten der sozialen Netzwerke besuchen, diese benutzen, um informiert zu bleiben. Beinahe 60 Prozent der Nutzer von sozialen Netzwerken begründen dies damit, es erlaube ihnen, gegenüber der traditionellen Presse und dem Fernsehen eine grössere Auswahl von Nachrichten und Informationen zu erhalten, wobei sich der Anteil der Jugendlichen auf 69 Prozent erhöhte .
Wenn auch die Organisatoren der globalen Medien sich immer mehr der Sozialen Netzwerke bedienen, um Nachrichten zu verbreiten, so unterstreicht doch die Studie, dass die kanadischen Nutzer der Sozialen Netzwerke sich auf ihre persönlichen Vernetzungen verlassen, um die Nachrichten zu filtern.
Die Anzahl der Nutzer, die erklärten, von ihren Freunden auf diesem Weg neue Links und Empfehlungen zu erhalten, ist doppelt so hoch wie diejenigen, die angeben, Nachrichten direkt von den dafür vorgesehenen Organisationen oder den Journalisten auf Seiten wie Facebook zu erhalten.
Trotz der schnellen Akzeptanz der Sozialen Netzwerke in Kanada halten sie die Kanadier laut der Studie für weit weniger verlässlich als die traditionellen Medien. Nur 25 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die sozialen online Netzwerke verlässlich seien, dagegen schätzen 90 Prozent Fernsehen, Presse, online Nachrichtendienste und Radio als verlässlich ein. Studenten und Jugendliche tendieren eher dazu, den von den Sozialen Netzwerken erhaltenen Nachrichten zu trauen als ältere Kanadier, bekräftigt die Studie.
Schliesslich wurden noch die Unterschiede auf der Ebene der Geschlechtszugehörigkeit und der Geographie betont. Zum Beispiel stammen 50 Prozent der Empfehlungen für die täglichen Nachrichten von kanadischen Frauen gegenüber 36 Prozent, die von Männern stammen. Fast 50 Prozent der französischsprachigen Kanadier erhalten die täglichen Nachrichten von Familienangehörigen und Freunden.
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