Europa:Vatikan macht Front

Gegen Diskriminierung von Christen: Ansprache von Kardinal Bertone

ASTANA, Kasachstan, 2. Dezember 2010 zenit.org

Vatikanstaatssekretär Tarcisio Kardinal Bertone hat in einer Rede vor der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ein Ende der Diskriminierung von Christen gefordert. “Die Gesellschaft muss christenfeindliche Diskriminierung mit der gleichen Entschlossenheit bekämpfen wie Antisemitismus und Islamfeindlichkeit”, wird der Vertreter des Papstes von der Agentur AsiaNews zitiert.

Die Fortschritte, die die verschiedenen OSZE-Dokumente aufzeigten, verwiesen darauf, dass Religionsfreiheit unter verschiedenen gesellschaftlichen Systemen herrschen könne. Religiöse Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen stünden etwa im engen Zusammenhang mit dem Mangel an Religionsfreiheit, sagte der Kardinal. “Christen sind die am meisten verfolgte Gruppe;. Mehr als 200 Millionen Christen leben in schwierigen Situationen.”

Kardinal Bertone begann seine Ansprache mit Worten des kasachischen Dichters Abay Qunanbayuli, für den Liebe und Freundschaft am Beginn der Menschlichkeit stehen. Er forderte größere Anstrengungen, um Konflikten einzudämmen, die zwar örtlich begrenzt sein mögen, jedoch eine Bedrohung für den gesamten OSZE-Raum darstellten.

Der Kardinal kam auch auf die aktuelle Wirtschaftskrise zu sprechen, die die Bedeutung ethischer Grundsätze in der Wirtschaft deutlich gezeigt habe. Zudem sagte er klar: “Der Heilige Stuhl fordert Politik zugunsten der Familie.”

Auch das Thema Wasser erfordere besondere Aufmerksamkeit. „Jedem Menschen sollte ein angemessener Zugang zu Qualitätswasser ermöglicht werden”, sagte der Vatikanstaatssekretär. Darüber hinaus müssten die Rechte von Migranten und ihren Familien verteidigt werden. „Papst Johannes Paul II. sagte, dass die Helsinki-Schlussakte Millionen Europäern und Nicht-Europäern Hoffnung gab. Ich hoffe und rufe zu Gott dem Allmächtigen, möge das Treffen von Astana unserer Generation und den darauffolgenden zur Hoffnung gereichen”, sagte Kardinal Bertone am Ende seiner Rede.

Mit der Helsinki-Deklaration von 1975 der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) anerkannten die Länder Osteuropas den Grundsatz der Religionsfreiheit und andere Grundrechte zu einer Zeit, als sie noch kommunistische beherrscht waren. Menschenrechtler konnten sich in der Folge darauf berufen. Auch die katholische Kirche nutzte das Dokument als Grundlage, um die Rechte der Christen hinter dem Eisernen Vorhang zu verteidigen. (mk)

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