Das VATICAN magazin

“VATICAN magazin”. Schönheit und Drama der Weltkirche
Samstag, 23. Juni 2007 Nr. 7   Die Tagespost

Das „VATICAN magazin“ gibt es jetzt auch am Kiosk
Die in Rom produzierte katholische Monatsschrift sorgt im Zeitschriftenhandel für Aufsehen

VON MARKUS REDER

Es ist das bislang ambitionierteste und wohl auch gewagteste katholische Medienprojekt seit dem Amtsantritt von Papst Benedikt XVI. Seit dieser Woche ist mit dem „VATICAN magazin“ erstmals in Deutschland ein katholisch geprägtes, religiöses Magazin flächendeckend an Kiosken und im Zeitschriftenhandel erhältlich. Bislang gab es das Heft nur im Abonnement. Im Dezember des vergangenen Jahres war die Monatszeitschrift aus der damals eingestellten deutschen Ausgabe der amerikanischen Monatspublikation „Inside the Vatican“ hervorgegangen. Ein halbes Jahr später haben die Verantwortlichen den Gang an den Kiosk gewagt. Das ist mutig, aber nur konsequent.
Nach der Neugründung hatte das „VATICAN magazin“ schnell 1 300 Leser gefunden. Die Nachfrage ist offenkundig. Kein Wunder: Ein Deutscher auf dem Stuhl Petri und ein katholisches Magazin für den deutschen Sprachraum, das in Rom entsteht, das passt zusammen. Das belegt auch das Interesse des Zeitschriftenhandels. Die Nachfrage nach einer in Rom produzierten religiösen Monatsschrift sei beträchtlich gewesen, berichtet der Fe-Medienverlag in Kisslegg, der das „VATICAN magazin“ herausbringt.

Die Startauflage an den Kiosken liegt bei 13 000 Exemplaren.

Das „VATICAN magazin“ ist kein katholisches Winkelprodukt, weder frömmelnd noch verbissen. Weltoffen, stilbewusst und romverbunden präsentiert sich das 76-seitige vollfarbige Heft. Für dessen redaktionellen Inhalt zeichnet Guido Horst verantwortlich, zugleich römischer Korrespondent dieser Zeitung. Als ehrenamtliche Herausgeber fungieren Paul Badde, Italien-Korrespondent  der Tageszeitung „Die Welt“ und Norbert Neuhaus, zuletzt Generalsekretär des Hilfswerks „Kirche in Not“. Die Redaktion hat ihren Sitz in Rom, direkt neben dem Gebäude der vatikanischen Glaubenskongregation.

Einblick in das Leben der Kirche

“Die Zeitschrift ist katholisch geprägt, aber kein Amtsblatt des Vatikans“, berichtet die Katholische Nachrichten Agentur (KNA) diese Woche zum Kioskgang des Magazins. Tatsächlich bietet „VATICAN magazin“ exklusive Beiträge sowie Interviews mit führenden Persönlichkeiten der Kirche. Analysen, theologische, philosophische und sozialwissenschaftliche Essays geben dem Leser Einblick in das Leben der Kirche. Dazu kommen fundierte Berichte über Kunst und Kultur. Der Untertitel des Magazins lautet „Schönheit und Drama der Weltkirche.
In Heft 5/2007, mit dem das „VATICAN magazin“ jetzt an den Kiosken ausliegt, melden sich unter anderem Prinz Asfa-Wossen Asserate über das „äthiopische Jerusalem“ in Lalibela und Elisabeth von Thurn und Taxis zur christlichen Frömmigkeit zu Wort. Ein kritischer Beitrag des israelischen Journalisten Gideon Levy beschäftigt sich mit der vierzigjährigen Besatzung im Heiligen Land, der Philosoph Alexander Pschera hinterfragt die Konversion Ernst Jüngers zum katholischen Glauben.
Kolumnen, Essays und zahlreiche weitere Berichte runden diese Ausgabe ab. Die Titelgeschichte hat die junge Journalistin Esther Maria Stallmann geschrieben. Stallmann rechnet mit dem Unglauben der Elterngeneration ab und berichtet bewegend von ihrer Hinwendung zu Gott. Ein wuchtiger Beitrag, authentisch und voller Leidenschaft.
Ein Monatsmagazin kann seine Leser nicht mit tagesaktuellen Informationen, Berichten, Kommentaren und Dokumentationen versorgen. Aber es kann Themen setzen, Debatten vertiefen und Hintergründe ausleuchten. All das bietet „VATICAN magazin“ Monat für Monat. Intellektuell, aber nicht abgehoben. Profiliert, aber nicht engstirnig. Unterhaltend, aber nie flach. Ein brillantes Layout und die ausdrucksstarke Bildauswahl machen schon das Durchblättern zum Genuss. Wer auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt nach Vergleichbarem sucht, tut sich schwer. „VATICAN magazin“ ist weder ein katholischer „Cicero“, noch ähnelt es anderen Hochglanztiteln.
Diese Zeitschrift ist etwas völlig Neues. Weltkirchlich.
Als der “Focus” damals an den Start ging, hielten viele ein neues politisches Magazin für überflüssig. Der Erfolg gab den Focus-Machern recht. Niemand wird behaupten können, der deutsche Printmarkt sei mit profilierten katholischen Produkten reich gesegnet. Von einem Überangebot an katholischen Titeln kann weiss Gott keine Rede sein. Hinzu kommt, dass längst nicht überall dort, wo katholisch draufsteht, auch katholisch drin ist. “Vatican magazin” schliesst somit nicht nur eine Lücke, es stösst eine Tür auf. Ein katholisches Magazin, an den deutschen Kiosken – das bedeutet eine echte Premiere. Dass da etwas deutsches aus Rom kommt und für Aufsehen auf dem heimischen Medienmarkt sorgt, weil es sich geistreich und erfrischend weltkirchlich präsentiert, mag manche überraschen, wirklich verwundern kann es nicht. Fast scheint es, als ginge unter Benedikt XVI. die Zeit der Vorurteile ganz allmählich ihrem Ende entgegen. Die beste Voraussetzung also, um sich völlig unverkrampft mit Schönheit und Drama der Kirche und des Glaubens auseinanderzusetzen.
Ein katholisches Monatsmagazin, das mit Qualität, Gestaltung und Konzept mit den grossen Blättern der säkularen Konkurrenz mithalten kann und dabei einen ganz eigenen, eben katholischen Akzent setzt, das ist neu und tut gut, der Kirche und den Kiosken.

“Vatican magazin. Schönheit und Drama der Weltkirche.”
Das Einzelheft kostet 5.– Euro, in Öesterreich 5.50 Euro und in der Schweiz 8.00 sfr. 

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Das  Vatican-magazin gibt es jetzt auch am Kiosk

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