Die Eucharistie ist das Herz der kirchlichen Gemeinschaft

Die Beziehung zwischen Eucharistie und Kirche, “Braut und Leib Christi”  UPDATE

Sacramentum Caritatis: Nachsynodales Apostolisches Schreiben: Eucharistie Quelle und Höhepunkt des Lebens
Ecclesia de Eucharistia: Enzyklika: Die Kirche lebt von der Eucharistie

Auszug

Die Eucharistie ist das Herz der kirchlichen Gemeinschaft. Das Konzil hat unter den vielen Bildern der Kirche eines vorgezogen, das ihre ganze Wirklichkeit ausdrückt: Mysterium. Vor allen anderen ist die Kirche das Geheimnis der Begegnung zwischen Gott und der Menschheit; deshalb ist sie Braut und Leib Christi, Volk Gottes und Mutter. Die gegenseitige Beziehung zwischen Eucharistie und Kirche erlaubt es, auf beide die Merkmale aus dem Credo anzuwenden: eine, heilige, katholische und apostolische, die die Enzyklika Ecclesia de Eucharistia näher beschrieben hat.

Die Eucharistie baut die Kirche, und die Kirche ist der Ort, wo sich die Gemeinschaft mit und unter den Menschen verwirklicht. Die Kirche ist sich dessen bewußt, daß die Eucharistie das Sakrament der Einheit und der Heiligkeit, der Apostolizität und der Katholizität ist, das für die Kirche, die Braut Christi und ihren Leib, wesentlich ist. Die Eigenschaften der Kirche sind zugleich die Bande der katholischen Gemeinschaft, welche die rechtmässige Feier der Eucharistie erlauben.

Papst Johannes Paul II. erinnerte daran, dass “die Kirche der Leib Christi” ist. “Man ist in dem Mass mit Christus auf dem Weg, in dem man in Beziehung – zu seinem Leib – steht. Das ist der eigentliche Sinn der Beachtung der Normen und der würdigen Feier: Es ist der Gehorsam seitens der Kirche, seiner Braut, zu Christus.

Die Kirche vollzieht die Eucharistie, und die Eucharistie baut die Kirche auf. Obwohl beide von Christus im Bezug zueinander eingesetzt wurden, sind diese Bezeichnungen des bekannten Aphorismus nicht gleichwertig. Wenn die Eucharistie die Kirche wachsen lässt, weil im Sakrament der lebendige Jesus Christus ist, dann hat er die Kirche noch früher gewollt, damit sie Eucharistie feiert. Die Christen des Ostens unterstreichen besonders, dass die Kirche seit der Schöpfung vor ihrer irdischen Verwirklichung besteht. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist vorrangig, um die Sakramente empfangen zu können. Man kann die Eucharistie nicht empfangen, wenn man nicht zuvor die Taufe empfangen hat, oder man darf die Eucharistie nicht erneut empfangen, ohne das Busssakrament empfangen zu haben, welches die “mühsame Taufe” für die schweren Sünden ist. Seit ihren Anfängen hat die Kirche, um diese propädeutische Dringlichkeit auszudrücken, jeweils das Katechumenat für die Initiation und den Bussweg für die Versöhnung eingesetzt. Ausserdem gibt es ohne das Weihesakrament keine gültige und rechtmässige Eucharistie.

Aus diesen Gründen spricht die Enzyklika Ecclesia de Eucharistia vom “ursächlichen Einfluss der Eucharistie auf den Ursprung der Kirche selbst”, und von der engen Verbindung zwischen der einen und der andern. Dies vorausgesetzt, versteht man folgende Aussage: “Die Feier der Eucharistie kann aber nicht der Ausgangspunkt der Gemeinschaft sein, sie setzt die Gemeinschaft vielmehr voraus und möchte sie stärken und zur Vollendung führen. Das Sakrament drückt dieses Band der Gemeinschaft aus, und zwar sowohl auf der unsichtbaren Ebene, … als auch auf der sichtbaren Ebene… Die enge Beziehung, die zwischen den unsichtbaren und den sichtbaren Elementen der kirchlichen Gemeinschaft besteht, ist ein konstitutives Merkmal der Kirche als Sakrament des Heiles. Nur in diesem Zusammenhang ist die Feier der Eucharistie rechtmässig und die Teilnahme an ihr wahrhaftig”. Von eucharistischer Ekklesiologie sprechen bedeutet nicht, dass in der Kirche alles auf die Eucharistie zurückzuführen ist, aber sie bleibt die Quelle und der Höhepunkt des kirchlichen Lebens. In der Tat bekräftigt das II. Vatikanische Konzil: “In der heiligen Liturgie erschöpft sich nicht das ganze Tun der Kirche; denn ehe die Menschen zur Liturgie hintreten können, müssen sie zu Glauben und Bekehrung gerufen werden”.

Der Bereich, wo sich natürlich das kirchliche Leben abspielt, ist die Pfarrei. Sie sollte, entsprechend erneuert und angeregt, der geeignete Ort für die Bildung und den eucharistischen Kult sein, denn – so hat Papst Johannes Paul II. gelehrt, »die Pfarrei ist nämlich eine Gemeinschaft von Getauften, die ihre Identität vor allem durch die Feier des eucharistischen Opfers ausdrücken«. Sie sollte auch die Erfahrung und den Beitrag der neuen Bewegungen und Gemeinschaften nutzen, die unter dem Impuls des Heiligen Geistes die Elemente der christlichen Initiation entsprechend den eigenen Charismen zur Geltung bringen wollen. Sie helfen auf diese Weise vielen Gläubigen, die Schönheit der christlichen Berufung neu zu entdecken, deren Mitte für alle in der Pfarrgemeinde das Sakrament der Eucharistie ist.

Der liturgische Ausdruck der katholischen Ekklesiologie findet sich in der Anaphora mittels der sogenannten Diptycha, die an die eucharistische Dimension des Primats des Bischofs von Rom, des Papstes, ähnlich dem des Bischofs der Teilkirche als inneres Element der universalen Kirche erinnern.

Es ist die eine Eucharistie, die die Kirche in der Einheit gegen jede Zersplitterung zusammenruft.

Die von Christus gewollte eine Kirche verweist immer auf eine Eucharistie, die sich in Gemeinschaft mit dem Apostelkollegium, dessen Haupt der Nachfolger Petri ist, verwirklicht. Der von Christus gewollten eucharistischen Einheit entspricht keinesfalls eine nur quer verlaufende Gemeinschaft zwischen den sogenannten Schwesterkirchen. Ein dem Sakrament innewohnendes Element ist die Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri, dem Prinzip der Einheit in der Kirche und Hüter des Charismas der Einheit und Universalität, welches das petrinische Charisma ist. Die kirchliche Einheit offenbart sich also in der sakramentalen und eucharistischen Einheit der Christen.

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