Gott ist Liebe – Deus caritas est: Die Enzyklika *UPDATE

Autor Benedikt XVI./ Einleitung Walter Mixa

GOTT IST DIE LEIBE MIXAGOTT IST DIE LEIBE MIXA‘Deus caritas est’
Nachsynodales Apostolisches Schreiben ‘ Verbum Domini’ Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. An die Bischöfe, den Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und an die christgläubigen Laien über das Wort Gottes um Leben und in der Sendung der Kirche
Der Tag an dem sich der Menschensohn offenbart

Gott ist Liebe…Von E. Ettinger

…und Christentum ohne Liebe ist nicht Christentum. Wie wahr!

Ich bin keine Theologin, und dieses Büchlein wurde mir empfohlen. Na ja, dachte ich, ein katholischer Dogmatiker. Wie konnte ich ahnen, dass sich Papst Benedikt XVI. als Mystiker entpuppt, denn alles was er hier schreibt, ist zutiefst wahr, und man merkt, der Mann glaubt mit voller Überzeugung, was er hier schreibt. Und das trefflich und logisch formuliert, zu Weihnachten 2005. Lesenswert nicht nur für Christen, sondern für alle. Spiritualitat (Gottesliebe) muss sich mit Nächstenliebe verbinden, die wahre Gottesliebe beweist sich in der aktiv praktizierten Nächstenliebe. Andernfalls ist überhaupt keine Spiritualität vorhanden.

Benedikt bezieht sich dabei auf Stellen im Alten und Neuen Testament: “Du solltst Gott lieben vom ganzen Herzen, von ganzer Seele… Und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.” “Eros” wird als begehrende, für sich selbst fordernde, ekstatische Liebe besprochen, die nur durch “Agape” (schenkende, fürsorgliche, selbstlose Liebe) als Gegenpol Dauer erhält – eines bedingt unablässig das andere. Gott begehrt Liebe und verschenkt Liebe, und der Mensch der Liebe begehrt muss ebenso Liebe verschenken. Und so wird die Idee herausgearbeitet, dass in einer Partnerschaft echte rauschhafte gemeinsame Liebe sich zur fürsorglichen, dauerhaften und bedingungslosen Liebe weiterentwickelt, in der Eros und Agape sich gegenseitig hervorbringen und bedingen.

Im grösseren Zusammenhang erweist sich die brennende Liebe Gottes für seine Schöpfung in seiner inneren zärtlichen geistigen Berührung (d.h. in der geistigen Verschmelzung Gott/Logos mit dem Menschen) und in der Fürsorge für seine Schöpfung (indem er z.B. als Logos/Jesus selbst in die Welt kam);
– und die brennende Gottesliebe des christlichen Menschen erweist sich seinerseits, dies spiegelnd, in der praktizierten Nächstenliebe (Caritas).

So erschliessen sich in kleinen Textstellen der tiefe Sinn von Leben und Tod Jesus, als Logos und Christos, und die Bedeutung von Abendmahl und Eucharistie.

Im zweiten Teil beschreibt der Papst die alte Tradition der praktizierten Nächstenliebe (Caritas) seit dem Bestehen der Urkirche an und weist darauf hin, dass wahre Christen die unbedingte Verpflichtung haben, soweit sie können ihr Habe mit Notleidenden zu teilen; nicht nur mit notleidenden Christen, sondern mit jedem Notleidenden, nach dem Jesu-Wort: “Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan”, und dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Benedikt lehnt sowohl übersteigerten Materialismus als auch den (atheistischen) Kommunismus ab. Das eine, weil zu egoistisch und ohne Agape, das andere weil die Nächstenliebe von innen und durch Überzeugung kommen muss (durch innere Berührung mit Gott) und Selbstlosigkeit nicht politisch, ohne Gespür und Liebe für Gott, auf Dauer diktierbar ist.

Benedikt befürwortet strikt die Trennung von Kirche und Staat (“gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist – und Gott, was Gottes ist”), die Kirche hat nicht die Aufgabe, politisch zu sein, – allerdings hat der Staat wiederum die Verpflichtung, gerecht zu sein und darf Misstände (wie Armut) in der Gesellschaft nicht dulden. Die Christen hätten ihrerseits die Verpflichtung als Staatsbürger, für einen gerechten Staat zu sorgen. Die von der Kirche entwickelte Soziallehre soll dazu Anregung und Hilfestellung geben. Einen perfekten Zustand im Staat wird es allerdings nie geben, sondern die Gesetzgebung muss immer auf die jeweiligen Erfordernisse reagieren.

Trotz der politischen Trennung von Kirche und Staat betont Benedikt dennoch die Wichtigkeit von caritativen Tätigkeiten, Vereinen und Organisationen innerhalb der Kirche, die von Gläubigen getragen werden und lobt vor allem jene Personen und Orden, die sich der Nächstenliebe und Sozialarbeit seit Anbeginn der Kirche (beginnend mit der kirchlichen diakonia) gewidmet haben (Armenfürsorge, Krankenpflege, Schulbildung, Sozialhilfevereine usw.). Benedikt endet mit einem Gebet an Maria, die als Mutter Jesu als Fürsprecherin aller Notleidenden gilt.

Papst Benedikt XVI. hat mit dieser Enzyklika wirklich mein Interesse geweckt und mich angeregt, mehr von ihm zu lesen.

Rezension amazon (8)

Gott ist Liebe – Deus caritas est: Die Enzyklika

Autor: Benedikt XVI.
Einleitung: Walter Mixa
Gebundene Ausgabe: 104 Seiten
Verlag: Sankt Ulrich; Auflage: 1 (1. April 2006)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3936484902

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