‘Barmherzigkeit ohne Wahrheit ist keine Barmherzigkeit’

Synodenvater: ‘Barmherzigkeit ohne Wahrheit ist keine Barmherzigkeit’

Erzbischof Josef E. Kurtz: Home englisch

Vorsitzender der US-Bischofskonferenz über Bischofssynode: “Ich hoffe, die Leute glauben nicht, dass treue Ehepaare nur eine kleine Gruppe der Menschen wären”, vielmehr “sind sie derzeit die schweigende Mehrheit. Wir müssen sie anerkennen”.

Vatikan, kath.net, 22. Oktober 2014

“Barmherzigkeit ist der beste Weg zur Wahrheit, doch Barmherzigkeit ohne Wahrheit ist keine Barmherzigkeit.”

Dies sagte Joseph Kurtz, Erzbischof von Louisville und Vorsitzender der US-amerikanischen Bischofskonferenz, gegenüber dem “National Catholic Register“ im Interview mit Edward Pentin.

Kurtz war Teilnehmer der Bischofssynode zu Ehe und Familie gewesen, die in den beiden vergangenen Wochen im Vatikan stattgefunden und heftigste inner- und ausserkirchliche Diskussionen verursacht hatte. “Ich möchte [von der Bischofssynode] nach Hause kommen und fähig sein, den Leuten zu sagen: ‘Wir brauchen eure Hilfe, wir streben nach einer grossen Erneuerung der Gabe von Ehe und Familie; wir müssen treue Ehepaare unterstützen“, so Kurtz. “Ich hoffe, die Leute glauben nicht, dass treue Ehepaare nur eine kleine Gruppe der Menschen wären“, vielmehr “sind sie derzeit die schweigende Mehrheit. Wir müssen sie anerkennen”. Zu den Intentionen der Synode habe gehört, so erläuterte Kurtz im Hinblick auch auf die Situation in den USA, das Vertrauen wieder herzustellen, “dass eine fruchtbare, heilige und gesunde Ehe, die neuem Leben offen gegenübersteht, erreichbar ist – oder, um es anders zu sagen, dass junge Menschen oder auch junge Menschen, die heiraten, nicht nur eine statistische Nachricht sind“.

Hinsichtlich der Relatio, dem am 13.10.2014 veröffentlichten Zwischenbericht der Synode, bestätigte Kurtz, was er schon bei der vatikanischen Pressekonferenz am 15.10. gesagt hatte: “Diese Relatio war ein Arbeitsdokument, und wenn dies aus irgendwelchen Gründen von den Medien nicht so berichtet wurde, dann sei es eben so.” Man habe inzwischen “zehn weitere Arbeitsdokumente“, erläuterte er und erinnerte damit an die Einzelberichte aus den Arbeitskreisen, “ich bat die Leute, sie zu lesen“. Er sei auch selbst von den Berichten aus den Arbeitskreisen “inspiriert“ worden. Sie zeigten einerseits eine gewisse Vielfalt, doch ebenso Gemeinsamkeiten, dies werde der Synode, die “der Läuterung und der Klärung bedarf“, helfen. “Es gab eine Ambiguität, mit der wir nicht hätten leben können.”

Kurtz äußerte außerdem den Wunsch, dass die Einzelstatements von Synodenvätern aus der ersten Woche veröffentlich werden sollten, so wie dies auch bei der Bischofssynode vor zwei Jahren geschehen war.

Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz gab dieses Interview dem britischen Journalisten Edward Pentin, der jüngst im Zuge umstrittener Aussagen von Kardinal Kasper bekannt geworden war. Der Umgang des Erzbischofs mit Pentin wirkte sehr vertraut und Kurtz redete Pentin während des Interviews mit dessen Vornamen an.

Link zum Interview in voller Länge: “Archbishop Kurtz on the Synod_’Mercy Without Truth Is Not Mercy” .

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