Naher Osten

Naher Osten: Kardinal Rodríguez Maradiaga über die Lage im Gazastreifen

Ablass für Frieden im Heiligen Land
Ein Latino der Klartext redet

Vor dem Hintergrund, dass seit Anfang Juli fast zwei Millionen Palästinenser und Israelis in einem verhängnisvollen Krieg gefangen sind, äusserte sich der Präsident von Caritas Internationalis, Kardinal Rodríguez Maradiaga, am Donnerstag in einem Schreiben zur Lage im Gazastreifen. Dieser dritte Krieg innerhalb von fünf Jahre und die missglückten Verhandlungen in der Zeit dazwischen, hätten dazu geführt, dass die Palästinenser im Gazastreifen ein Leben führen, in dem Wasser rar sei, das meiste Essen von humanitären Hilfsorganisationen komme und die Würde zu arbeiten vielen Menschen verwehrt bliebe.

Keine sicheren Plätze, in denen sich die Menschen verstecken können, wenn Bomben niederfallen. Mütter sehen zu wie ihre Kinder sterben, Nachbarn werden zu Boden gerissen, Krankenhäuser sind überfüllt, Schulen werden zerbombt, selbst wenn sie dafür gedacht waren, Fliehenden Schutz zu bieten.

Mit diesen Worten beschreibt der Kardinal die aktuelle Misere.

Der Pfad zur Versöhnung sei lang, er beginne bei uns selbst, führt der Kardinal weiter aus. Israelis und die Hamas sollten die Waffen niederlegen und lieber ein Fernglas zur Hand nehmen, um zu sehen, dass die meisten ihrer Opfer unschuldige Menschen seien.

Maradiaga appellierte dafür, die Blockaden im Gazastreifen aufzuheben und den Menschen ein sicheres und würdevolles Leben zu ermöglichen. Als Caritaspräsident bete er für die palästinensischen und israelischen Familien, die ihre Kinder, Mütter und Väter verloren haben und für jene, die ermordet wurden. Seine Gebete seien mit den Kindern, die im Terror leben und deren seelischen Narben noch lange nach dem Krieg sichtbar sein werden.

Der Kardinal geht in seinem Schreiben auch auf die Caritas-Helfer ein, die ihr Leben im Gazastreifen riskierten. Abschliessend erinnert Maradiaga 100 Jahre nach Ausbruch des ersten Weltkrieges an die Worte des damaligen Papstes, Benedikts XV.: “Gewalt kann die Körper bezwingen, nicht aber die Seelen der Menschen”. Der Kardinal bete dafür, dass auch die Seelen der Palästinenser und Israelis in diesen schrecklichen Zeiten des Krieges und der Unterdrückung frei bleiben mögen, um an eine Zukunft der Gerechtigkeit und des Friedens glauben zu können.

In Israel scheint unterdessen die vereinbarte Feuerpause sehr brüchig zu sein- Laut lokalen Medienberichten wurde die dreitägige Waffenruhe mit den militanten Palästinensern im Gazastreifen für gescheitert erklärt. Grund dafür sei eine mutmassliche Entführung eines israelischen Soldaten, der möglicherweise im Süden des Gazastreifens von “Terroristen” entführt worden ist. Die Armee versuche derzeit mit allen Mitteln, den Soldaten zu finden.

rv 01.08.2014 kp

Quelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel