Hoffen auf den Gott des Lebens

Christen feiern das Leben

Die Tagespost, 17. April 2014, von Stephan Baier

Christen feiern das Leben: Geburt und Auferstehung des Herrn bilden die Höhepunkte des Kirchenjahres. Unser aller Schöpfergott, der zugleich unser Erlösergott ist, gibt sich als Gott des Lebens zu erkennen. Gleichzeitig können Christen den Tod, das Leid und die Sünde nicht übersehen oder verdrängen. Der Karfreitag des menschgewordenen Gottes spiegelt sich bis heute in unzähligen Karfreitagen seiner nach Auferstehung dürstenden Menschheit. Christen in vielen Ländern der Welt leiden in der Nachfolge dessen, der nicht nur für seine Jünger, sondern für jeden Menschen gestorben ist. Sie leiden als Christen, also um ihres Glaubens an den Erlöser willen, aber sie leiden – wie unser Erlöser selbst – auch in Solidarität mit ihrem Volk und ihrer Gesellschaft.

Beispiel Syrien: Nach Jahrzehnten der Religionsfriedens in diesem urbiblischen Land haben vor drei Jahren Terroristen die Jagd auf die Christen Syriens eröffnet. Wo Christgläubige seit den Zeiten der Apostel lebten und beteten, geraten sie heute ins Fadenkreuz von Mördern, die aus dem Ausland geschickt, organisiert, mit Waffen versorgt und finanziert werden. Syriens Christen sind nicht allein: Sie bilden ein aktuelles Glied in einer Kette von Märtyrern, die bis auf die Apostel zurückreicht, und die ihren Ursprung wie ihre Hoffnung in der Selbsthingabe Jesu am Kreuz hat. Sie stehen aber auch inmitten einer mehrheitlich muslimischen Gesellschaft, die nicht minder unter dem todbringenden Terror fremder Brigaden und des heimischen Tyrannen leidet. Auch Millionen syrischer Muslime werden vertrieben, terrorisiert, ermordet.

Beispiel Nigeria: Seit Jahren führt eine Terrorgruppe, die wir “Boko Haram” nennen, Krieg gegen den Fortschritt, gegen die Bildung, gegen das traditionelle Zusammenleben von Christen und Muslimen. Sie verübt Anschläge auf Kirchen und Moscheen. Sie ermordet, entführt und quält Christen wie Muslime.

Der Hass der Terroristen trifft Getaufte und Ungetaufte, Jünger Christi wie Anhänger des Koran. Wie viele fromme Muslime trauern über ihre ermordeten Kinder, leiden unter dem Fanatismus der Terroristen, beten jeden Tag zu Gott, er möge den Mördern Einhalt gebieten. Die Christen in Syrien und in Nigeria kennen ihre muslimischen Mitbürger, denn hier lebt man seit Jahrhunderten Tür an Tür. Ihre Bischöfe pflegen den Kontakt zu den muslimischen Autoritäten, denn nur gemeinsam können sie die Mörder, die sich auf den Islam berufen, als das entlarven, was sie in Wahrheit sind: Terroristen und Gotteslästerer.

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