Vatikan fordert konkrete Hinweise

Schwulen-Lobby – Vatikan fordert konkrete Hinweise

Giovanni_Angelo_BecciuQuelle
Ex-Gardekommandant kann Homo-Netzwerk im Vatikan ‘nicht widerlegen’
Papst Franziskus bestätigt Erzbischof Angelo Becciu

Der Ex-Chef der Schweizergarde sieht eine Homosexuellen-Seilschaft im Vatikan. Der kirchliche Innenminister verlangt jetzt von ihm, Namen zu nennen. Jedem begründeten Verdacht werde nachgegangen.

Der vatikanische Innenminister, Erzbischof Angelo Becciu, hat die Aussagen des früheren Schweizergarde-Kommandanten Elmar Mäder über angebliche homosexuelle Seilschaften im Vatikan kritisiert. Es sei leicht, die Existenz einer solchen Lobby einfach zu behaupten, ohne konkrete Namen zu nennen, sagte Becciu im Interview der italienischen Tageszeitung” La Repubblica”. 

“Mein Büro steht offen. Wenn Elmar Mäder kommen und sagen will, auf wen er sich genau bezieht, stehe ich zur Verfügung”, sagte Becciu weiter. Der Vatikan gehe jedem begründeten Verdacht auf eine Homosexuellen-Seilschaft nach. “Papst Franziskus ist der Erste, der Klarheit will, und das gilt für uns alle”, betonte Becciu.

Mäder hatte der Zeitung “Schweiz am Sonntag” am Wochenende mit Blick auf ein mögliches Schwulen-Netzwerk im Vatikan gesagt: ,”Meine Erfahrungen sprechen für die Existenz eines solchen.” Zuvor veröffentlichte Aussagen eines ehemaligen Schweizergardisten über sexuelle Belästigungen durch Geistliche im Vatikan bezeichnete er jedoch teils als “Räubergeschichten”. Dennoch sagte Mäder der Zeitung: “Die Behauptung, es gäbe ein Homosexuellen-Netzwerk, kann ich nicht widerlegen.” Mäder war von 2002 bis 2008 Kommandant der Schweizergarde.

“Grossmehrheitlich unverheiratete Männer”

Mäder hatte darüber hinaus deutlich gemacht, dass Homosexualität für ihn kein Problem darstelle. Mit Blick auf die Kirche sagte er grundsätzlich: “Ein Umfeld, in dem grossmehrheitlich unverheiratete Männer arbeiten, ist per se ein Anziehungspunkt für Homosexuelle, ob sie dies nun bewusst suchen oder unbewusst einem Drang folgen.” Auch die Kirche verdamme entgegen anderer Behauptungen “die Homosexualität an sich nicht, denn es gibt sie natürlich”.

Der vatikanische Innenminister sagte nun: “Wenn der frühere Kommandant sich so geäussert hat, macht ihm das keine Ehre und beleidigt die Schweizergarde.” Man sei jedoch jederzeit bereit, konkrete Vorwürfe anzuhören. Becciu warnte davor, Unschuldige voreilig zu verurteilen.

So seien in jüngster Zeit im Vatikan Nachforschungen im Fall von zwei Mitarbeitern angestellt worden, die ins Gerede geraten seien. Der Verdacht habe sich als unbegründet erwiesen, so der italienische Kurienerzbischof.

Auf die Frage, ob der Bericht der Kardinalskommission zur “Vatileaks”-Affäre auch von Homosexuellen-Seilschaften im Vatikan spreche, sagte Becciu: “Den Inhalt des Berichts kennt nur der Papst. Darüber kann man nichts sagen und wissen.” Italienische Zeitungen hatten spekuliert, der geheim gehaltene Bericht der von Papst Benedikt XVI. (2005 bis 2013) eingesetzten Kommission spreche auch von Schwulen-Netzwerken in der Kurie.

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