Vatikan: Franziskus trifft römische Priester

Papst Franziskus hat an diesem Montag den römischen Klerus zum Gespräch getroffen

Päpstliche Kommission für Lateinamerika
Papst Benedikt XVI. in Brasilien

In seiner römischen Bischofskirche San Giovanni in Laterano redete Franziskus mit rund 1.500 Geistlichen seines Bistums über die Zukunft der kirchlichen Seelsorge und das Profil des Priesters. Die Begegnung fand hinter verschlossenen Türen statt. Nähere Angaben zu Gesprächsinhalten machte der Vatikan zunächst nicht.

Dem Wochenmagazin “Romasette” der Diözese Rom zufolge sagte Franziskus, ausgehend von der “Mühe” des Priesterseins, die Heiligkeit sei grösser als die Skandale. “Die Kirche geht nicht zugrunde. Noch nie ging es ihr so gut wie heute, es ist ein schöner Moment für die Kirche, man muss nur die Geschichte lesen”, sagte Franziskus den Angaben zufolge. Einige Heilige seien auch von Nichtglaubenden anerkannt, etwa die selige Mutter Teresa. Die alltägliche Heiligkeit vieler Männer und Frauen gebe Hoffnung.

Ausserdem riet der Papst den Priestern, neue Wege der Seelsorge auszuprobieren. Als Beispiel nannte er spätabendliche Kirchenöffnungen mit Beichtgelegenheiten. “Romasette” zufolge sprach Franziskus auch über die seelsorgerliche Betreuung von Paaren ohne Trauschein und wiederverheirateten Geschiedenen. Ihnen sei mit “Wahrhaftigkeit” zu begegnen, aber gleichzeitig im Wissen, dass “die Wahrheit sich nicht in der dogmatischen Definition erschöpft”, sondern sich “in die Liebe und die Fülle Gottes” einordne.

Zur Vorbereitung des Treffens hatten die römischen Geistlichen einen Text des heutigen Papstes über das künftige Priesterbild aus dem Jahr 2008 erhalten. Der damalige Kardinal Jorge Mario Bergoglio erläutert darin die entsprechenden Aussagen des Abschlussdokuments der fünften Generalversammlung des Rates der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) im brasilianischen Aparecida von 2007. Dieses Dokument, an dem Bergoglio massgeblich mitgewirkt hat, gilt als Schlüssel zu seinem Kirchenverständnis.

kna/ansa 16.09.2013 gs

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