Der tiefere Krieg gegen das Böse

Franziskus beim Angelus

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Nein zum Hass auf die Brüder, nein zur Gewalt in all ihren Formen, nein zum illegalen Waffenhandel. Der Krieg – ein wirtschaftlicher Krieg, um Waffen zu verkaufen.

Von Armin Schwibach

Rom, kath.bet/as, 8. September 2013

Der Christ nimmt von allem Abstand und findet alles in der Logik des Evangeliums wieder, der Logik der Liebe und des Dienstes. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Ansprache vor dem traditionellen Gebet des Angelus.

Der Papst ging vom Evangelium des Tages aus (Lk 14,25-33), in dem Jesus von den Bedingungen der Jüngerschaft spreche: der Liebe zu ihm nichts voranstellen und sein Kreuz tragen und ihm nachfolgen.

Viele Menschen wollten zu seinen Jüngern zählen, doch Jesus wolle keinen täuschen. Er wisse, was ihn in Jerusalem erwarte: der Weg des Kreuzes, des Opfers seiner selbst für die Vergebung der Sünden. Jesus nachfolgen “heisst nicht, an einem Triumphzug teilzunehmen”, so der Papst eindringlich, “sondern seine barmherzige Liebe teilen, in sein grosses Werk der Barmherzigkeit für jeden und für alle Menschen eintreten”. Diese universale Vergebung gehe durch das Kreuz. Jesus aber wolle sein Werk nicht alleine vollbringen, sondern auch uns in die Sendung mit einbeziehen, die ihm vom Vater anvertraut worden sei. So verzichte der Jünger Jesu auf alle Güter, da er in Christus das höchste Gut gefunden habe, in dem alle anderen Güter ihrer vollen Wert und ihre volle Bedeutung fänden.

Zur Erklärung dieser Erfordernis benütze Jesus zwei Gleichnisse: das vom Turmbau und jenes vom König, der in den Krieg ziehe. Dieses zweite Gleichnis laute wie folgt:

“Wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, so lange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden” (Lk 14,31-32). An dieser Stelle gehe es Jesus nicht um das Thema des Krieges, auch wenn gerade in diesem Moment des Gebets für den Frieden das Wort des Herrn besonders betroffen mache. Im Grunde sage Jesus: “Es gibt einen tieferen Krieg, den wir kämpfen müssen, wir alle! Es ist die starke und mutige Entscheidung, auf das Böse und seine Verführungen zu verzichten und das Gute zu wählen, in der Bereitschaft, persönlich dafür zu bezahlen: das heisst es, Christus nachzufolgen, sein Kreuz auf sich zu nehmen!”.

Dies bringe es mit sich, nein zum Hass auf die Brüder, nein zur Gewalt in all ihren Formen, nein zum illegalen Waffenhandel zu sagen. Franziskus erinnerte daran, dass der Krieg im Wesentlichen ein wirtschaftlicher Krieg sei, der dazu diene, Waffen zu verkaufen. Diese Feinde müssten konsequent bekämpft werden, ohne anderen Interessen zu folgen als denen des Friedens und des Gemeinwohls.

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