Die Vernunft und die Sehnsucht nach Glück

Luigi Guissani schöpft aus seinem Reichtum an Erfahrungen

Rom, 25. Februar 2011, Zenit.org 

Die Sehnsucht nach Glück und die treibende Kraft der Vernunft verweisen letztlich auf das Übernatürliche. Es will mit dem “religiösen Sinn” erfasst werden, mit dem sich ein in diesem Jahr erschienenes Buch des Theologen Luigi Giussani auseinandersetzt. “Der religiöse Sinn” – der erste Band des “Grundkurses christlicher Erfahrung” – ist nicht am grünen Tisch entstanden. Es spiegelt vielmehr den unermüdlichen, leidenschaftlichen Dialog wider, den Giussani über diese Frage viele Jahre lang vor allem mit Jugendlichen und Studierenden führte. Sein Buch ist daher reich an Beispielen aus dem Alltag sowie an Zitaten aus der Weltliteratur.

Mit jedem Atemzug sehnt sich der Mensch nach Glück. Diese Triebfeder bewegt ihn zu grossen Taten, lässt ihn aber auch an seine Grenzen stossen. Sinn und Erfüllung verlangen das Ganze. Das aber kann sich der Mensch, auch zu Beginn des dritten Jahrtausends, nicht selbst geben. Darum stellt sich die Frage: Ist es vernünftig anzunehmen, dass die Sehnsucht nach Glück eine Erfüllung finden kann? Grössten Wert legt der Autor auf die persönliche Überprüfbarkeit einer jeden seiner Aussagen. Er will nicht zu theoretischen Diskussionen, sondern zum Vergleich mit der eigenen Erfahrung als Mensch anregen.

“Das Werk von Monsignore Giussani stellte einen bedeutenden Beitrag für alle dar, die ohne Vorurteile und mit wirklicher Offenheit der wunderbaren Möglichkeit begegnen wollen, die das Kommen Christi darstellt, ist Kardinal James Stafford, bis 2003 Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien, überzeugt. Nicht nur Christen erachten das Buch als wertvoll: ,”Befolgt man dieses Buch in angemessener Weise, so kann es einem viel Mühe ersparen. Es ist ein genialer Einfall, und der Autor ist ein Dichter: Das Buch hat zugleich mit dem Herzen und der Logik zu tun. Es verzichtet nicht auf die Menschlichkeit und spricht nie von abstrakten Theorien”, urteilt Michael Shevack, Rabbiner im US-amerikanischen Point Pleasant in Pennsylvania.

Luigi Giussani (1922-2005), gab Mitte der 50er Jahre seine Lehrtätigkeit an der Theologischen Fakultät im lombardischen Venegono auf, um an einem Gymnasium Religion zu unterrichten. Der Priester aus der Diözese Mailand zog in wenigen Jahren mit seiner existentiellen Art, den Glauben zu leben, so viele Schüler an, dass daraus die heute weltweit verbreitete Laienbewegung Comunione e Liberazione (Gemeinschaft und Befreiung) entstand. Im Jahr 1964 übernahm er den Lehrstuhl für Einführung in die Theologie an der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand. Luigi Giussani gehört als Begründer der neuen geistlichen Gemeinschaft Comunione e Liberazione zu den bedeutendsten Gestalten eines neuen religiösen Aufbruchs im 20. Jahrhundert. Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen sind inzwischen die wichtigsten in über zwanzig Sprachen übersetzt. (mk)

Gemeinschaft-und-Befreiung

Der religiöse Sinn, Grundkurs christlicher Erfahrung, Band 1, EOS Verlag St. Ottilien 2011, 228 Seiten

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